„Bon voyage“ wünschen wir unseren Achtklässlerinnen und -klässlern, wenn sie jährlich in der Exkursionswoche am Ende des Schuljahres nach Frankreich aufbrechen, um Land und Leute kennenzulernen und ihre Sprachkenntnisse zu vertiefen. Bereits nach nur knapp drei Jahren Französischunterricht an der Schule erleben die Schülerinnen und Schüler so die französische Sprache, Kultur und Lebensweise im Land und kehren um viele Erfahrungen reicher nach einer Woche wieder nach Hause zurück.
Die Fahrt steht auch für unsere Schülerinnen und Schüler mit Latein als zweiter Fremdsprache offen.
Warum wir mit unseren Schülerinnen und Schülern nach Polen fahren? Nein, um das Erlernen der Sprache geht es hierbei nicht. Vielmehr bieten wir unseren Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, unseren „unbekannten Nachbarn“ auf eine ganz spezielle Art kennenzulernen: Nämlich in Form einer Schülerbegegnung auf dem ehemaligen Landgut der Familie Moltke in Niederschlesien.
Wir treffen uns dort nach einer interessanten Busfahrt, auf der wir die ehemalige innerdeutsche Grenze passieren, mit Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften aus der Murrhardter Partnerstadt Rabka Zdroj.
Das heißt, wir sind nicht als Touristen im Land unterwegs, sondern haben die Möglichkeit, uns mit jungen Menschen, die in Polen zu Hause sind, auszutauschen, zu spielen, Sport zu treiben und in thematisch festgelegten Workshops über Gemeinsamkeiten und Unterschiede unserer beiden Länder ins Gespräch zu kommen.
Dieser Austausch wird von geschultem Personal der „Stiftung Kreisau“ organisiert und fachlich begleitet. Für unsere Schülerinnen und Schüler ist es eine Herausforderung, sich auf ihre Mitschülerinnen und Mitschüler aus Polen einzulassen und auch ihre englischen Sprachkennnisse praktisch anzuwenden. Ein zentrales Thema ist bei diesem Austausch natürlich auch die bewegte deutsch-polnische Geschichte. So führen uns gemeinsame Exkursionen unter anderem in die beeindruckende Friedenskirche in Schweidnitz (UNESCO – Weltkulturerbe). Bei einer Stadtführung durch Breslau (Wroclaw) erfahren die Schülerinnen und Schüler viel Wissenswertes über die wechselhafte Geschichte dieser wieder so schön aufgebauten Stadt. Schloss Fürstenstein, das größte Schloss in Schlesien, welches die Nationalsozialisten zu einem weiteren Führerhauptquartier ausbauen wollten, gehört außerdem zu unserem Besichtigungsprogramm.
Ein besonderer Programmpunkt, der thematisch bereits vor der Fahrt im Geschichts- und Religionsunterricht vorbereitet wird, ist der gemeinsame Besuch des ehemaligen Konzentrationslagers Groß-Rosen. Ein betroffener Blick zurück in ein dunkles Kapitel deutscher Geschichte.
„Mut und Versöhnung“ – eine Aufgabe für uns alle, insbesondere auch für die junge Generation, die die Zukunft Europas gestalten soll. Die gleichnamige Freilichtausstellung auf dem Gelände in Kreisau führt den Schülerinnen und Schülern nochmals die verschlungenen Wege zur Versöhnung zwischen Polen und Deutschland vor Augen.
Und was bleibt von den Tagen der Jugendbegegnung?
Neben bleibenden (facebook-) Kontakten zu polnischen Jugendlichen haben unsere Schülerinnen und Schüler ihren Horizont erweitert, haben viel über Geschichte und die daraus folgenden Aufgaben für die Zukunft gelernt, sind selbstständiger, selbstbewusster und offener geworden. Lernen findet eben nicht nur im Klassenzimmer statt!
Ein besonderes Dankeschön für die Unterstützung unserer Fahrt durch die Stadt Murrhardt und das Deutsch-polnische Jugendwerk!
Einmal englische Luft schnuppern, einmal selbst sehen, was eine englische Stadt bietet, einmal London mit seinen Sehenswürdigkeiten erkunden, viel authentisches Englisch hören, viel selbst sprechen und erleben, wie gut man sich mit der Sprache Englisch verständigen kann, all das steht auf dem Programm der einwöchigen Londonfahrt, die am Heinrich-von-Zügel Gymnasium für die Schülerinnen und Schüler der zehnten Klassen angeboten wird.
Die Fahrt findet jährlich in der Exkursionswoche am Ende des Schuljahres statt.